Symbolik und Brauchtum
30. Januar 2017Gelebte Traditon – lebendiger Glaube
11. Juli 2017Spannender Vortrag beim Obst- und Gartenbauverein Oberhatzkofen
Die Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Oberhatzkofen war sehr gut besucht.
Die Vorstandschaft wurde entlastet, nachdem die Kassiererin Hanny Gürtner und die Schriftführerin Elke Modl Ihre Berichte vorgetragen hatten.
Die Vorsitzende Ingrid Schönberg fasste mit einem Bildervortrag den Ablauf des Jahres 2016 noch einmal zusammen. Angefangen beim Gartlerball und der Wanderung auf den Spuren des Bibers führten die Bilder zum Basteln der Kinder für Ostern und dem jährlichen Fest des Osternestersuchens am Feuerwehrhaus. Bilder vom Blumenteppich zu Fronleichnam fehlten ebenso wenig wie Eindrücke von der Jahresfahrt zur Landesgartenschau nach Bayreuth.
Ein weiteres Thema war die Blumenwiese unter dem Motto „Oberhatzkofen blüht auf“. Ingrid Schönberg freute sich, dass sich für das Jahr 2017 viele Mitglieder des Vereins mit Blumensamen durch eine Sammelbestellung versorgen ließen, so dass weitere blühende Wiesen zu erwarten sind.
Für die Kinder wurden zwei Nachmittage mit dem Basteln von Kräuterschildern und Nistkästen abgehalten.
Bilder von der neu gebundenen Erntekrone, dem geschmückten Erntedankaltar und dem Dorfchristbaum rundeten die Fotoschau ab.
Die Aktivitäten des Vereins für das laufende Jahr wurden noch einmal verlesen, wobei besonders auf den Jahresausflug am 8. Juli hingewiesen wurde. Die Fahrt geht dann nach Neuschönau zum Waldwipfelweg und anschließend in das Glasdorf Weinfurtner in Arnbruck.
Thomas Janscheck, den Zuhörern aus dem Herbstvortrag schon bekannt, präsentierte seinen Vortrag „Von Baum zu Baum“.
Dass nahezu in allen Ur-Mythen der Welt der Baum eine zentrale Bedeutung und Symbolkraft hat, begegnet uns z.B. im Erkenntnis- und Lebensbaum der Bibel, im Geburts- und Erleuchtungsbaum Buddhas, im Initiationsbaum der Schamanen und auch im kosmischen Weltenbaum der Sumerer und Germanen.
Der Psychoanalytiker C.G. Jung erkannte, dass sich der Seelenzustand des Menschen durch nichts besser darzustellen vermag als durch das Malen eines Baumes. So wird der Baum auch zum Spiegel unseres seelischen Empfindens.
Wie sehr wir mit den Bäumen verbunden sind, lässt sich an vielen Ortsnamen ersehen: Reut- oder Ried-Orte deuten auf ehemalige Rodungen einer Waldfläche hin; Gschwend stammt von Schwenden und war einst der Ausdruck für die Rodung einer Flur durch Entrinden der Bäume, denn die Bäume kamen „zum Schwinden“. Viele Ortsnamen weisen darauf hin, dass sie direkt mit einer Baumart in Verbindung stehen: die Linde (Lindau), die Eiche (Eichelberg), die Birke (Birkland), die Buche (Puchheim) usw.
Auch aus volkskundlicher Sicht sind Baumarten von Bedeutung: Die Linde – der Dorf- und Gerichtsbaum; die Birke – der Baum der Jugend; die Eibe – aus ihrem festen aber auch elastischen Holz wurden Armbrüste, Bögen, Pfeile und Speere hergestellt. Der Spruch „Zäh wie Eiben“ macht dem Holz alle Ehre. Die ältesten Eiben Europas werden auf über 2000 Jahre geschätzt.
Die Robinie – der Bienenweidebaum hat für die Imkerei immer noch eine große Bedeutung. Der Ahorn – der „Schneitelbaum“ war früher ein begehrter Begleiter der Menschen. Der Feldahorn auch Maßholder galt als wertvolles Futter für das Vieh. Sprossen und Knospen des Maßholders wurden dann geschneitelt“, d.h. die Jungtriebe mit Langsicheln abgeschlagen und verfüttert.
Auch über die Pappel, die Kiefer den Apfelbaum oder den Walnussbaum berichtete Thomas Janscheck viel Interessantes und Wissenswertes. Das die Kornellkirsche als sehr froststabil gepflanzt werden sollte oder die Clematis viticella resistent gegen Welke ist und der Holunder Haschberg einen besonders reichen Ertrag bringt, waren Informationen, die jeder Zuhörer gerne für seinen eignen Garten mit heim nahm.
Thomas Janscheck`s lockere Art, mit großem Wissen verbunden, fesselten alle Zuhörer bei diesem spannenden Vortrag.
Eine kleine Zitherspiel-Einlage zum Schluss erfreute alle Anwesenden. Bei den Liedern „Springt da Hirsch übern Bach“, „Der Vogelbeerbaum“ und das Schneckenlied „I schleim alles zua“ wurde kräftig mitgesungen.